Gesund im Mund
Entstehung des Konzepts
Im Auftrag des Arbeitskreises Zahngesundheit Westfalen-Lippe und der Arbeitsgemeinschaft zur Förderung der Jugendzahnpflege in Nordrhein wurde das Konzept entwickelt. Dies geschah in Zusammenarbeit mit den Mitgliedern der gemeinsamen Arbeitsgruppe „Grundschulkonzept“ und Grundschullehrerinnen.
Die formale Struktur der Unterrichtsstunden in allen vier Schuljahren wurde wie folgt festgelegt:
1. Einführung in die Thematik
2. Lernen an Stationen
3. Reflexion und Vertiefung
Curriculare Aspekte
Zahnärztinnen, Zahnärzte und Prophylaxefachkräfte sind in den Grundschulen Nordrhein-Westfalens tätig, um den Kindern beim Aufbau einer positiven Haltung zum Thema „Zahn- und Mundgesundheit“ zu helfen. Mit dieser Tätigkeit entsprechen sie sowohl den Forderungen neuerer Unterrichtskonzepte als auch den Grundschul-richtlinien für das Land Nordrhein- Westfalen.
Bezogen auf die Inhalte des Sachunterrichts wird ausgeführt, dass die Kinder
Grundsätze der Hygiene und gesunden Ernährung kennen lernen und beachten
Verantwortung für den eigenen Körper übernehmen und
Bedingungen gesunder Lebensführung reflektieren sollen. (LP, S. 60 und 65)
Diese allgemeinen Lernziele wurden im Konzept konkretisiert .
Im Sinne eines Spiralcurriculums wird das Thema „Zähneputzen“ für alle vier Schuljahre in unterschiedlicher Art und Weise verbindlich eingeplant, da das regelmäßige und sachgerechte Zähneputzen die Säule der Zahngesundheit ist, bei der die Kinder am ehesten Handlungskompetenzen und Einstellungen entwickeln können und sollen. Aber auch die drei weiteren Säulen der Zahngesundheit sind für die Auswahl der Themen von Bedeutung.
Für die einzelnen Schuljahre bilden sich folgende inhaltliche Schwerpunkte:
1. Jg.: Zahngesunde und zahnungesunde Ernährung
2. Jg.: KAI-Technik, Namen und Funktionen der Zähne
3. Jg.: Zahnaufbau, Kariesentstehung und -verhütung
4. Jg.: Fluoridierung und Wiederholung von Kenntnissen aus Jg. 1-3
Die praxisbezogene Ausdifferenzierung der gewählten Themenschwerpunkte für die einzelnen Unterrichtsstunden geschieht unter Berücksichtigung unterschiedlicher Lernzieldimensionen:
kognitive Lernziele (z.B. Wissen, Kenntnisse, Denken, Verstehen),
affektiv-emotionale Lernziele (z.B. Neugier, Phantasie, Interessen, Einstellungen,
Haltungen, Werte, Gefühle) und
pragmatisch-psychomotorische Lernziele (z.B. Handfertigkeit, motorische Fertigkeiten).
Didaktisch-methodische Aspekte
Bei der Durchführung der Unterrichtsstunden werden Prinzipien berücksichtigt, die in der gegenwärtigen wissenschaftlichen Didaktikdiskussion als wichtig für ein erfolgreiches Lernen angesehen werden und in den Richtlinien und Lehrplänen des Landes Nordrhein-Westfalen festgeschrieben sind:
ein Lernen mit allen Sinnen
ein fächerübergreifendes Lernen
ein handlungsorientiertes Lernen
ein lebensweltbezogenes Lernen
Im Rahmen des Lernens an Stationen ermöglicht der Unterricht individuelles Lernen, das aber in der einleitenden und abschließenden Phase des Unterrichts mit der gesamten Klasse vorbereitet bzw. vertieft und reflektiert wird.
A Einleitungsphase
In der Einleitungsphase wird das Thema eingeführt, das Vorwissen der Kinder aktiviert und den Arbeitsablauf besprochen.
B Mittlere Phase
In dieser Phase, das Lernen an Stationen, arbeiten die Kinder selbständig. Sie können alleine oder in Gruppenverband arbeiten.
Die Stationen sind so konzipiert, dass unterschiedliche Lerntypen angesprochen werden. Es gibt Stationen mit spielerischem, kreativem, intuitivem, stärker emotional geprägtem Charakter als auch Stationen mit stärker rationalem, logischem, begrifflich orientiertem Charakter.
C Schlussphase
In dieser Phase der Reflexion und Vertiefung werden die behandelten Inhalte reflektiert, zentriert und vernetzt, Anregungen und Rückmeldungen durch die Schüler aufgenommen, Erfahrungen ausgetauscht und diskutiert sowie Kenntnisse und Erkenntnisse vertieft. Außerdem können hier Arbeitsergebnisse gewürdigt werden.